Vergabegesetz NEU: Soziale Ziele bleiben im Vordergrund
23.03.2022
Neutrafikant glücklich über seine "große Chance"
Am 21. März ist die Angebotsfrist für die zweite Ausschreibung nach Bundesvergabegesetz zu Ende gegangen. Es ist der MVG gelungen, die Zielsetzungen des TabMG genauso wie die Vorgaben des BVergGKonz (Vergabegesetz für Konzessionen) zu berücksichtigen.
Bei der zweiten Ausschreibung 2022 standen 18 Trafikstandorte zur Wahl, 54 Bieter*innen mit Behinderungen haben ein Angebot abgegeben. Das bedeutet, dass im Schnitt für jede Trafik drei Angebote eingereicht wurden. Das Konzessionsvolumen beträgt rund 800 Millionen Euro. Derzeit sind wir mit der Auswertung der Einreichungen beschäftigt.
Soziale Zielsetzung rechtlich abgesichert
Wie in den Jahren davor, haben sich die Ausschreibungen ausschließlich an Menschen mit einem Behinderungsgrad von mindestens 50 Prozent gerichtet. Die soziale Zielsetzung der Trafikvergabe ist weiterhin gewährleistet und rechtlich abgesichert. Kein Standort wurde beeinsprucht.
Herzlich willkommen in Wien Donaustadt!
Christof Eckl, 45, ist einer der 68 Menschen mit Behinderungen, die sich im November 2021 – bei der ersten Trafikausschreibung nach Bundesvergabegesetz für Konzessionen – für ein Tabakfachgeschäft interessiert haben. Und er, der zweifache Familienvater, hat den Zuschlag für einen bereits bestehenden Standort in Wien Donaustadt bekommen und wird am 1. Juni 2022 seine erste Trafik übernehmen.
Uns schildert der gebürtige Salzburger – den die Liebe nach Wien verführt hat – seinen holprigen Weg in die Selbstständigkeit, sein Leben mit einer hochgradigen Behinderung und seinen Wunsch nicht nur zuzuschauen, sondern aktiv dabei zu sein.
Wichtig erscheint dem angehenden Trafikanten, "dass es gelungen ist, dass auch weiterhin ausschließlich Menschen mit Behinderungen ein Tabakfachgeschäft übernehmen dürfen. Das war meine Chance und es ist gut, dass auch andere diese Chance bekommen ...".