Eine Chance für
Unternehmer*innen mit Behinderungen
24.11.2023
Durch die Unterstützung der MVG wird jeden fünften Tag ein Mensch mit Behinderungen zum Unternehmer
Seit 1997 wird am 3. Dezember weltweit der „Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen“ gefeiert. An diesem Aktionstag soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit für die großen Herausforderungen von Menschen mit Behinderungen in den Vordergrund gestellt werden. Es geht um das Recht auf Selbstbestimmung, Würde und Chancengleichheit im Leben.
Dieser Tag ist auch für die österreichischen Trafikantinnen und Trafikanten ein bedeutender Moment. Denn aktuell führen 1.218 Menschen mit Behinderungen Tabakfachgeschäfte.
Das durch das Gesetz bestimmte sozialpolitische Ziel der MVG ist es, freiwerdende Trafiken ausschließlich an Menschen mit einem Behinderungsgrad von über 50 Prozent zu vergeben. Dieses europaweit einzigartiges soziales Vergabemodell ermöglicht 1.218 Menschen mit Behinderungen als selbstständige Unternehmer*innen tätig zu sein. Das heimische Monopol ist somit die Plattform für das größte inklusive Unternehmer*innen-Netzwerk Österreichs und schafft weitere 19.000 Arbeitsplätze in Österreich.
Eine kaiserliche Idee
Das weltweit einzigartige Vergabesystem bei Trafiken geht auf eine sozialreformerische Idee von Kaiser Josef II. vor 240 Jahren zurück.
1784 gründete Kaiser Josef II das Tabakmonopol, um die – durch den Krieg – leeren Staatskassen zu füllen. Gleichzeit trifft er eine inklusive Entscheidung, die heute gesetzlich verankert ist und weltweit als vorbildhaftes, inklusives Arbeitsmodell gilt.
Der Reformkaiser beschließt, dass die Führung der Trafiken den Kriegsinvaliden und Kriegerwitwen vorbehalten ist. Im Jahr 1979 wird der Kreis der Berechtigten um die Zivilinvaliden erweitert.
Und heute, wird – abgesichert durch eine Novelle des Tabakmonopolgesetzes im Sommer 2023 – jeder freiwerdende Trafikstandort an Menschen mit einem Behinderungsgrad von mindestens 50 Prozent vergeben.
Soziale Verantwortung
MVG-Geschäftsführer Mag. Hannes Hofer: „Dieses historisch gewachsene Modell geht bis zur Gründung des Tabakmonopols in Österreich vor 240 Jahren zurück“, weiß MVG-GF Mag. Hannes Hofer und kann den Erfolg auch in Zahlen fassen: „Die MVG begleitet durchschnittlich jeden fünften Tag einen Menschen mit Behinderungen dabei, ein Unternehmen zu gründen und im ersten Arbeitsmarkt eine verantwortungsvolle Aufgabe zu übernehmen."
Auch KR Martin Essl, Gründer der Essl Foundation zollt dem Beschäftigungsmodell Respekt: "Das Maß an Inklusion ist ein sozialer Gradmesser für eine moderne und faire Gesellschaft. Die MVG mit ihrer sozialen Vergabepolitik sollte europaweit viel stärker als Vorbild dienen."
Die MVG - Monopolverwaltung ist mit der Vergabe der Trafiken und mit der Organisation eines verantwortungsvollen Handels mit sensiblen Genusswaren betraut. In den 2.169 selbstständig geführten Tabakfachgeschäften und in den 2.372 Verkaufsstellen in Österreich hat Jugendschutz oberste Priorität.
Durch die MVG werden den Trafikantinnen und Trafikanten die Grundrechte auf Selbstbestimmung, Chancengleichheit und beruflichen Erfolg ermöglicht. Zudem sorgt die Monopolverwaltung für die Ausbildung zum Tabakfachhändler und hilft, organisatorische Hürden zu überwinden.